Grammetal

Am 19. 05. 1974 erfolgte der Zusammenschluss der fünf Ortschaften Mönchenholzhausen, Eichelborn, Hayn, Obernissa und Sohnstedt. Die derzeitige Einwohnerzahl beträgt 1 660.

Die Zusammenarbeit der Gemeinden bahnte sich schon im Verlauf ihrer Zugehörigkeit zum Großherzogtum Weimar im 19. Jahrhundert an. 1895 gründeten die Einwohner der fünf Orte eine Raiffeisengenossenschaft mit Sitz in Obernissa. 1945 wurde die Raiffeisengenossenschaft in eine Bäuerliche Handelsgenossenschaft (BHG) mit Verkaufsstätte ungewandelt, die sich zum ländlichen Versorgungszentrum des Bereiches entwickelte.

Die zwischen 1958 und 1960 in den Orten gegründeten kleinen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften schlossen sich schrittweise bis 1967 zu einer den gesamten Bereich umfassenden LPG zusammen, in die die Gemeinschaftseinrichtungen der BHG eingingen.

Am 07. 05. 1976 schlossen sich die Dörfer im Südosten von Erfurt zum Gemeindeverband Vieselbach zusammen, dem die Gemeinde Mönchenholzhausen mit ihren OT angehörte.

Die Fluren der Gemeinde Mönchenholzhausen und ihrer Ortsteile erstrecken sich aus der Nordabdachung der Ilmplatte von der Wasserscheide Ilm/Gramme zur Erfurter Mulde hin. Zwei Zuflüsse haben hier ihren Ursprung. Der Osterbach entspringt in der Eichelborner Flur und der Vieselbach in der Sohnstedter Flur und vereinigen sich bei Wallichen mit der von Nohra, Hopfgarten, Niederzimmern kommenden Gramme.

Südlich der Obernissaer Flur und oberhalb Eichelborn bis zur Wasserscheide, dehnt sich ein großes Waldgebiet aus. Das Gebiet wird von den Gesteinen und Böden der Trias (Oberer Muschelkalk und Unterer Keuper) bestimmt.

Die Fluren werden größtenteils als Ackerland genutzt.

Bei einer Höhenlage zwischen 230 m NN (Hochstedter Grenze) und 468 m NN (Eichelborner Holz) ist das Klima halbtrocken.

Das Alter unserer Dörfer

Die verhältnismäßigen kleinen Orte unseres Gemeindebereiches sind planmäßig gegründete Siedlungen, Platzdörfer, die seit dem 8. Jahrhundert in Thüringen entstanden und noch heute die ursprüngliche Lage erkennen lassen.

Urkundliche Ersterwähnung:

876 Mönchenholzhausen

1217 Sohnstedt

1316 Obernissa

1143 Eichelborn

1322 Hayn

Im Mittelalter gehörten unsere Dörfer (ohne Eichelborn und Hayn) zu der Grafschaft Vieselbach.

1296 verpfändeten die Grafen von Gleichen die Grafschaft Vieselbach mit den Dörfern Mönchenholzhausen, Sohnstedt und Obernissa dem Rat der Stadt Erfurt, der dieses Gebiet dann 1343 käuflich erwarb. Seitdem gehören diese Orte zum Landgebiet der Stadt Erfurt.

Eichelborn gehörte zum Peterskloster zu Erfurt. 1679 wurde es vom Amt Berka verwaltet.

Das Rittergut Hayn wurde 1485 an das Hospital in Erfurt verkauft und von diesem bis 1815 verwaltet.

Auf dem Wiener Kongreß 1815 wurden die Dörfer östlich der Stadt Erfurt vom Erfurter Gebiet abgetrennt und dem Großherzogtum Sachsen – Weimar zugesprochen.

Bei der Neueinteilung des Landes Thüringen in Bezirke und Kreise 1950/52 wurden unsere Dörfer in den Kreis Erfurt – Land einbezogen.

Vor der Wende waren die Orte durch die Landwirtschaft geprägt. Durch den Bau der 2 000er Milchviehanlage in Mönchenholzhausen wurde gleichzeitig die Infrastruktur im Ort verbessert.

So sind zu nennen: Straßen- und Gehwegebau, Wasserleitungs- und Kanalbau, Errichtung eines Kindergartens und einer Kinderkrippe, der Bau von zwei Wohnblöcken mit 70 WE sowie Eigenheimbau.

Nach der Wende begann man mit schwerpunktmäßiger Veränderung der Infrastruktur der Orte.

So wurde beispielsweise in Sohnstedt die Wasserversorgungs- und Abwasserleitungen erneuert, eine zentrale Kläranlage gebaut, die Ortsbeleuchtung neu installiert, eine Trafostation errichtet sowie die Straßen und Gehwege erneuert.

Auch in den anderen Orten wurden zahlreiche Vorhaben zur Dorfverschönerung realisiert. Im Rahmen der Dorferneuerung konnten in den Orten Sohnstedt, Obernissa und Eichelborn insbesondere Baumaßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur durchgeführt werden.

In dem Ort Hayn wurde die Infrastruktur völlig erneuert, sowie eine Kläranlage gebaut.

1995 wurden die Kirchen in Mönchenholzhausen und Sohnstedt renoviert. Der Kirchturm in Mönchenholzhausen erhält 1996 eine neue Turmuhr. Im Jahre 1997/98 wurde die Kirche in Obernissa erneuert, das heißt der Kirchturm, sowie das Kirchschiff wurden durch einige Bürger von Obernissa neu eingedeckt. Auch erhielt der Kirchturm anläßlich der 700 Jahrfeier von Obernissa eine neue Turmuhr.

Der Ort Mönchenholzhausen, schon durch seine Lage an der B7, bietet ein attraktives Gewerbegebiet. In Mönchenholzhausen und Hayn entstehen neue Wohngebiete. Ein modernes Feuerwehrgerätehaus wird z. Z. gebaut.

In den anderen Orten werden die Bereiche Wohnen (Lückenbebauung), Fremdenverkehr sowie Sport und Freizeit besonders entwickelt.

In Obernissa wurde eine alte Schule als Freizeitzentrum ausgebaut, eine Kegelbahn, ein Billardraum sowie eine Sportlergaststätte eingerichtet. Die alte Obernissaer Windmühle präsentiert sich als Reiterhof mit Pferdepension.

In Hayn hat die Technikerkrankenkasse ein Schulungs- und Bildungszentrum errichtet.

In Sohnstedt ist die größte holzbeheizte Saunaanlage Thüringens, das “Pelto Bad”, mit einer Gasamtfläche von 13 000 m² errichtet worden.

Das kulturelle Leben wird durch die Vereine (Karnevalsvereine, Feuerwehrvereine und Sportvereine) geprägt.

Besonders hervorzuheben wäre der Sportverein “SG Eintracht 62” Obernissa. Mit seinem zur Zeit 131 Mitgliedern prägt er das gesellschaftliche Leben der Gemeinde. Von großer Wichtigkeit ist die Nachwuchsarbeit. 4 Nachwuchsmannschaften im Alter von 8 – 10 Jahren gibt es in der Sektion Fußball.

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