Grammetal

Nohra ist eine Gemeinde im Westen des Landkreises Weimarer Land und Teil der Verwaltungsgemeinde Grammetal. Der Ort war bereits im Mittelalter von besonderer Bedeutung, da er an der vielbegangenen Straße zwischen Weimar und Erfurt lag.

Nohra ist ein Ort, der erstmals am 30.11.1217 urkundlich erwähnt wurde. In dieser Urkunde bestätigt der Erzbischof Siegfried II. von Mainz den Brüdern der Allerheiligenkirche von Erfurt den Besitz von Gütern von Nohra. Das besagt sehr wenig über das Alter unseres Dorfes aus, außer der Tatsache, dass es 1217 schon bestand und einen Wert darstellte.

500m östlich von Nohra konnte mit Oberflächenfunden eine jungsteinzeitliche Siedlung ermittelt werden. Nordwestlich des Dorfes wurden 44 Gräber eines spätbronzezeitlichen Gräberfeldes, einer Besiedlung gefunden. Dies beweist, das Nohra wesentlich älter ist.

Der Name „ Nore“ geht offensichtlich auf eine alte Bezeichnung des Norbaches zurück, so dass von Nor- Fels und aha (Bach), eine Siedlung am Felsbach abgeleitet wird.

Nohra liegt etwa 315m ü. NN und hat eine Fläche von ca.20km2. Die Ortslage beträgt ca. 28 ha, das Gewerbegebiet ca. 20 ha, das UNO-Gewerbegebiet 180 ha und der Landschaftspark etwa 160 ha. Nohra hat knapp 400 Einwohner.

1916/17 begann man mit dem Bau des Flugplatzes Nohra und bis 1992 wurde er in unterschiedlicher Weise genutzt. Das machte Nohra zu einem bekannten militärischen Standort in Thüringen und endete 1992 mit dem Abzug der Streitkräfte der ehemaligen Sowjetunion.

Heute hat die Stiftung „Landschaftspark Nohra“ die Hände über die 240 ha Liegenschaften nördlich der B7. Wildpferde, polnische Konik, und Esel kann man beim Rundgang durch den Park heute bestaunen und nichts zeugt mehr von vergangenen Zeiten. Die letzten Wohnblocks wurden 2007 abgerissen und die Schulgebäude saniert. Dort befinden sich das Montessori- Kinderhaus „Nohraer Spatzen“ und die Montessori – Integrativgrundschule „Theodor Hellbrügge“.

Ein von weitem sichtbar schöner Kirchturm ragt in Nohra 38 m in den Himmel. Die erste Erwähnung der Kirche St. Peter stammt aus dem Jahre 1303. In ihrer Anlage ist der Chor romanisch und das Langhaus gotisch. Das Pfarrhaus wurde 1843/44 nach Plänen von Clemens Coudray gebaut. Ein berühmter Pfarrer, Lehrer und Komponist war Volckmar Leisring. Er lebte von 1617 bis 1626 hier in Nohra. Ein schlimmes Ereignis geschah im Jahre 1783 als der 11jährige Junge Andreas Kühn beim Läuten der Glocke erschlagen wurde. Sein naiver Grabstein steht heute noch in der Kirche.

Am 05.Aprli 1521 wurde der Reformator Martin Luther auf seinem Weg nach Worms hier in Nohra von hohen Stadträten und Professoren würdig empfangen und nach Erfurt geleitet. Dort am Kapellplatz stand im Mittelalter eine kleine Kapelle und daneben war ein gemauerter Brunnen und hier soll der Ausspruch gemacht worden sein: „In Nohre entspringt die Gramme untern Chore.“

Wir haben im Ort eine Vielzahl von handwerklichen Gewerben: wie Tischler, Maler, Elektriker, Kunstschmiede, Heizungsmonteure u.a. Wir können einen Bäcker, Tierfutterverkauf und einen Friseursalon aufweisen, auch gibt es zeitweise eine Eisdiele.

Die Gaststätte „Zur Sonne“ feierte im vergangenen Jahr ihr 200jähriges Jubiläum und bewirtet heute noch hervorragend ihre Gäste. Das Wirtshaus befindet sich direkt an der B7 und gegenüber ist das Grillrestaurant. Dieses Haus war früher eine Brauerei und wurde 1906 zur Molkerei umgebaut. In den 70ger Jahren wurde daraus ein Hähnchenschlachthof und Anfang der 1990er Jahre, zum heutigen Grillrestaurant umgestaltet.

Nohra hat auch eine Reihe von traditionellen Vereinen zu bieten. Unser „Nohraer Männerchor“ wurde 1833 gegründet und tritt heute zu vielen festlichen Anlässen auf. Der Geflügelverein wurde im Jahre 1885 gegründet und ist heute noch sehr aktiv. Sportliche Aktivitäten werden wöchentlich in einer Sportgruppe getätigt. Wir haben noch einen jungen Heimatverein „Wir sind Nohra e.V. „ und dazu gehören auch die Ortschronisten. Der Kirmesverein und die Freiwillige Feuerwehr sind ein wesentlicher Bestandteil unseres Ortes.

Zu erwähnen wäre auch unser großes UNO – Gewerbegebiet. Dieses entwickelte sich in unserer Region seit 1990 zu einem attraktiven Standort für jegliche Gewerbe. Den Gewerbepark betreiben die Gemeinden Ulla, Nohra und Obergrunstedt. Daher leitet sich auch der Name ab. 1994 vereinigten sich die drei Dörfer zur EInheitsgemeinde und 2006 kam noch Utzberg dazu.

Nohra ist mit einem Ort, Kolbsheim im Elsass seit 1992 in partnerschaftlicher Verbindung. Im Abstand von zwei Jahren kam es immer wieder zu erlebnisreichen Treffen. 2008 wurde ein Haus aus Kolbsheim hier in Nohra im Landschaftspark wieder aufgebaut und wird von der „Stiftung Landschaftspark“ genutzt. Eine weitere Partnerschaft existiert seit 2008 mit der Gemeinde und der Kirchgemeinde mit einer Stadt Viitasaari in Finnland.